Unsere Arbeitswelt flexibilisiert sich zunehmend
Dabei sind virtuelle und ortsunabhängige Formen der Zusammenarbeit nicht neu – Teleheimarbeit gibt es schon seit mehr als drei Jahrzehnten, genauso wie das Angebot von Service- und Wartungsdienstleistungen (remote-Wartung) über Telekommunikationsleistungen. Zeitliche Flexibilisierungsformen werden schon seit vielen Jahren realisiert. Aber die Vielfalt und die Anzahl der Menschen, die mittels email, Conferencing-Anwendungen, Video- wie Audiokommunikation und sozialen Medien räumlich verteilt miteinander arbeiten „als ob“ sie nebeneinander sitzen, hat sich in den letzten Jahren dank der technischen Innovationen wie Unified Communications und der grossen Leistungssprünge mobiler Endgeräte und Netzwerke stark vergrössert.
Wir beobachten dass sich die gelebten Arbeitsformen über die Zeit verändern
Virtuelle Zusammenarbeit findet immer häufiger mobil, spontan, ohne fixe Ortsverankerung und spezifische arbeitsvertragliche Einzelregelungen statt (im Zug, beim Kunden, von daheim aus); gleichzeitig verändern sich die Konzepte für die Gestaltung physischer Büro- und Begegnungsorte: Coworking Spaces z.B. boomen und bieten Einzelunternehmern, Freelancern und auch Mitarbeitern grosser Firmen eine temporäre Arbeitsumgebung. Auch die globale Zusammenarbeit profitiert von einer virtuellen Standortintegration und der technisch besser unterstützten Bildung virtueller Teams für Projektgeschäft und internationale Unternehmen.
Diese Expansion wird heute durch eine zunehmend kritische Reflexion ergänzt. Spätestens seit Marissa Mayer im Jahr 2013 alle Telearbeiter des Unternehmens per Rundmail wieder in die Offices von Yahoo zurückbeorderte, hat sich die Diskussion um das Ausmaß und die richtige Gestaltung flexibler Arbeitsformen verstärkt. Wieviel ist möglich, wirtschaftlich verträglich angesichts der Kundenschnittstelle, der gelebten Kommunikations- und Meetingkultur, des Führungsverständnisses und des Führungssystems? Welches Veränderungsmanagement ist hierfür sinnvoll? Auch gesundheitliche Gefahren, die durch eine zunehmende Entgrenzung für die Mitarbeiter und Führungskräfte entstehen, geraten in den Fokus.
Flexible Arbeitsumgebung als Wettbewerbsfaktor
Der Wettlauf um hochqualifizierte Mitarbeiter wird härter. Sie zu gewinnen und dauerhaft zu binden ist für Ihr Unternehmen erfolgsentscheidend. Einen großen Beitrag zur Erhöhung Ihrer Arbeitgeberattraktivität leisten interessante und flexible Arbeitsumgebungen, denn Mitarbeiter sehen in einer Flexibilisierung eine große Chance für eine bessere Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben, die Integration individuellerer Lebensentwürfe oder persönlicher Entwicklungswege.
Flexible Arbeitsumgebungen unterstützen überdies ein konzentrierteres Arbeiten und die deutlich bessere Ausschöpfung von vorhandenem Produktivitäts- und Kreativitätspotential.