In wirtschaftlicher Hinsicht ist das Management von Wissen entscheidend für die Zukunft von Unternehmen. Um Innovationen zu schaffen, müssen diese das Wissen von Mitarbeitern, Kunden und Leistungspartnern nutzen und miteinander verknüpfen. Die Sammlung und Speicherung von Wissen in Datenbanken allein genügt nicht; Wissensträger müssen ins Gespräch kommen und zusammenarbeiten, um neue Ideen zu generieren oder Erkenntnisse zu gewinnen.
Diese neue Form des Wissensmanagements benötigt eine technische Entsprechung. Überträgt man die zentralen Entwicklungstrends des »Web 2.0« auf das Management von Wissen und Erfahrungen, kann man In diesem Zusammenhang vom »Wissensmanagement 2.0« sprechen. Gemeint ist damit, dass Mitarbeiter selbst aktiv werden; Wissen zur Verfügung stellen und von Konsumenten zu Produzenten werden. Angebot und Nachfrage von Wissenseinheiten regulieren sich nach Marktprinzipien und nicht notwendigerweise anhand zentral vorgegebener Themenlinien.
Aber die neuen Technologien bringen Unternehmen nicht immer nur Erleichterung und Effektivität. Sie beeinflussen die Organisation und Gestaltung von Arbeit. Akzeptanz bei den Mitarbeitern muss geschaffen werden.
Welche Einflussfaktoren bei der Einführung und Gestaltung eines Wissensmanagement mit Web 2.0 von Bedeutung sind und wie der Wissensfluss und die Kommunikation unter den Mitarbeitern tatsächlich verbessert werden können, untersucht das Fraunhofer IAO im Rahmen dieses Projekts.
Zur Analyse der Unternehmens-Situation wird im Rahmen des Projekts ein theoriegeleitetes Modell für den Wissensaustausch über Web-2.0-Anwendungen auf Basis arbeits- und organisationspsychologischer Ansätze erarbeitet. Es soll die Bedingungen des Wissensaustauschs erklären und Basis für konkrete Handlungsempfehlungen für Unternehmen geben. Auf Basis dieses Modells wird eine Befragung von Unternehmen über ihre Erfahrungen mit dem Einsatz von Web-2.0-Anwendungen durchgeführt.